Großostheim. Im vergangenen Jahr wurde die Feuerwehr Großostheim zu 396 Einsätzen alarmiert. Bei diesen vergleichsweise hohen Einsatzzahlen für eine Freiwillige Feuerwehr bildet der namensgebende Teil – die aktive Brandbekämpfung – mit 43 bestätigten Meldungen inzwischen aber eher die Minderheit. Zimmer- und Wohnungsbrände gibt es heuer kaum noch. Umso wichtiger ist es da, das Wissen und die Routine für den Ernstfall nicht zu vergessen. Und das selbst nachts um 3 Uhr, wenn die Alarmierung den Tiefschlaf unterbricht und es möglicherweise Menschenleben zu retten gilt.

Aus diesem Grund schulen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte nicht bloß regelmäßig Einsatztaktiken und die Handhabung des Materials, sondern üben verschiedene Szenarien auch praktisch. Aktuell geschieht das immer mal wieder in einem Abbruchhaus in der Pflaumheimer Straße. Die beiden unterdessen unbewohnten Gebäude werden von der Gemeinde bis zu ihrem Abriss bereitgestellt um sie regelmäßig mit Kunstnebel zu fluten. Blitzleuchten markieren den Brandraum, realistische Puppen spielen hilfsbedürftige Anwohner, Schreie und Rufe aus einem Lautsprecher erhöhen den Stress und die in den Wohnungen verteilten Rauchmelder sorgen für den Rest. Aufmerksame Übungsleiter beobachten das Vorgehen genau und reflektieren ihre Verbesserungsvorschläge am Ende der Übung an die Mannschaft.

Damit nicht die gesamte Einsatzabteilung gleichzeitig da ist – das würde nämlich den Lerneffekt mindern – gibt es verschiedene Übungslöschzüge. Je Einsatzszenario finden sich so meist zwischen 20 und 30 Einsatzkräfte in ihrer Freizeit wieder, um im Ernstfall einen respektablen Dienst für die Gesellschaft leisten zu können. Bleibt zu hoffen, dass die Zahl der Brandtoten auch in Zukunft eine weiter sinkende Tendenz aufweist.

 

 


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