Bei der Feuerwehr gibt es viele verschiedene Sonderfunktionen. Jede davon braucht Übung und Erfahrung, damit sie im Einsatz schnell und zielführend eingesetzt werden kann. Das gilt besonders für Maschinisten, die sich kontinuierlich mit technischen Anforderungen vertraut machen müssen. Ein zentrales Thema ist der Einsatz von Schaumlöschmitteln, da diese in der Praxis zwar selten genutzt werden, jedoch in bestimmten Einsatzszenarien unverzichtbar sind. Am vergangenen Sonntagmorgen widmeten sich die Maschinisten der Freiwilligen Feuerwehr Großostheim daher gezielt der Fortbildung zum Thema Schaumeinsatz.

Für die Übung standen alle drei wasserführenden Fahrzeuge mit integriertem Schaummitteltank zur Verfügung: das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20/16), das Löschgruppenfahrzeug (LF 20) sowie das Tanklöschfahrzeug (TLF 20/40 SL). Letzteres bietet noch eine besondere technische Möglichkeit: Es kann über die standardmäßige Schaummittelzumischanlage, wie sie bei den meisten Löschfahrzeugen heute üblich ist, ein Schaumlöschmittel beimischen. Die Zumischung erfolgt nachdem das Wasser die Pumpe verlassen hat. Ein anderes Schaummittel, das in einem zweiten Tank gelagert wird, kann aber auch über eine Pumpenvormischanlage eingespeist werden bevor was Wasser in die Pumpe kommt. Auf diese Weise kann beispielsweise auch über den Wasserwerfer auf dem Fahrzeugdach Schaummittelgemisch abgegeben werden. Diese Technik eignet sich besonders für den massiven Einsatz von Schaummitteln bei außergewöhnlichen Brandereignissen. Es handelt sich dabei um eine Zusatzfunktion, die die Flexibilität im Einsatz erheblich erweitert.

Schaummittel selbst ist eine oft zähflüssige Substanz, die entweder in Kanistern oder in speziellen Tanks der Löschfahrzeuge gelagert wird. Die Zumischung des Schaummittels zum Löschwasser erfolgt entweder durch das Venturi-Prinzip – eine druckabhängige Einspeisung – oder elektrisch gesteuert. Je nach Art und Menge des zugeführten Schaummittels sowie der eingesetzten Technik kann am Strahlrohr Schwerschaum, Mittelschaum oder – bei der Verwendung eines Belüftungsgeräts anstelle des Strahlrohres – Leichtschaum erzeugt werden. Der Hauptunterschied zwischen diesen Schaummitteln liegt im Luftanteil: Während Schwerschaum nur wenig Luft enthält und eine hohe Dichte aufweist, hat Leichtschaum einen deutlich höheren Luftanteil und ist entsprechend voluminöser.

Der Einsatz von Schaum kann entscheidend sein für die Effektivität des Einsatzes, insbesondere bei Bränden von Flüssigkeiten oder bei schwer zugänglichen Brandherden. Die Fortbildung ermöglichte den Maschinisten daher eine wertvolle Gelegenheit, die Handhabung mit den komplexen Systemen zu üben und weiter zu optimieren.

 

Pressekontakt

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Volker Becker (Sachgebietsleiter)
Philipp van der Gouwe


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