Chemische Gefahren können bei zahlreichen Einsatzstellen der Feuerwehr lauern. Manchmal ist die Gefährdung offensichtlich, manchmal aber auch unerwartet. Damit aber genau diese unerwarteten Gefahren nicht zum Verhängnis werden, schult Wolfgang Rollmann, Fachberater der Chemie, einmal im Jahr die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Großostheim. Zur Verdeutlichung der Erklärung im theoretischen Teil der Ausbildung darf die Praxis im Anschluss natürlich nicht fehlen.
Explosionen können auf vielfältige Weisen hervorgerufen werden. Anhand von Beispielen wurde belegt, dass dazu die Aufwirbelung von Staub oder ein gasförmiges Gemisch mit Acetylen zusammen mit einer Flamme als Zündenergie ausreichen.
Ein weiteres Thema waren ungeeignete Löschmittel bei Metallbränden. Beim Einsetzen von ABC- oder BC-Löschpulver sind deutlich höhere Verbrennungsgeschwindigkeiten erkennbar im Vergleich zu reinen Metallbränden. Der Versuch musste aufgrund der heftigen Reaktion im Freien durchgeführt werden. Ammoniumnitrat kann sich, wenn es auf eine bestimmte Weise verunreinigt ist, bei Zugabe von Wasser selbst entzünden.
Während der Ausbildung wurde die Versuchsreihe durch einen realen Einsatz unterbrochen. Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute konnten schnell zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage ausrücken und die Ursache feststellen. Die interessanten Experimente konnten aber im Anschluss fortgesetzt werden.
Titelbild: Der Löschversuch eines Metallbrandes mit ABC-Löschpulver.
Links: Wolfgang Rollmann (Fachberater der Chemie) erläutert die Gefahren im theoretischen Teil der Ausbildung. Rechts: Die Explosion von Acetylen-Luft-Gemisches.
Eine Staubexplosion. Die beiden Bilder wurden in einem Abstand von etwa 40 Millisekunden aufgenommen.
Links: Verunreinigtes Ammoniumnitrat kann sich bei der Zugabe von Wasser von selbst entzünden.